Online Marketing im Gesundheitswesen: Was du als Selbstständige/r in einem Heilberuf unbedingt wissen solltest
In einer Welt, in der digitale Technologien zunehmend unseren Alltag prägen, hat sich auch das Thema Gesundheitswesen grundlegend gewandelt. Die Menschen sind informierter, vernetzter und wählerischer geworden, wenn es um die Auswahl ihrer Gesundheitsdienstleister geht.
Für Selbstständige in Heilberufen eröffnet dies neue Horizonte und Herausforderungen zugleich.
„Für meine Praxis darf ich ja nicht werben!“ – Stimmt das eigentlich?
Nein. Unsinn. Das war gestern.
Online-Marketing im Gesundheitswesen ist nicht länger eine Option, sondern eine Notwendigkeit, um in diesem dynamischen Umfeld erfolgreich zu sein und genau die Menschen anzusprechen, die deine Dienstleistung brauchen.
In diesem Blogpost geht es um die Schlüsselelemente, die du als Selbstständiger in einem Heilberuf kennen solltest, um Online präsent zu sein, dein Angebot zu kommunizieren und Vertrauen zu den Menschen aufzubauen, mit denen du arbeiten möchtest.
In diesem Text wird – der Einfachheit halber – meist die männliche Form verwendet, mir ist es jedoch sehr wichtig, darauf hinzuweisen, dass damit alle Geschlechter gemeint sind: M/W/divers (LGBTQIA+).
- Online Marketing im Gesundheitswesen: Was du als Selbstständige/r in einem Heilberuf unbedingt wissen solltest
- Warum Online Marketing im Gesundheitswesen immer wichtiger wird
- Branchenspezifische Herausforderungen für das Gesundheitsmarketing
- Online Marketing im Gesundheitswesen: 9 Maßnahmen, die für Heilberufe Sinn machen
- 1️⃣ Ein Unternehmensprofil bei Google
- 2️⃣ Die richtigen Social Media Kanäle
- 3️⃣ Deine Inhalte im Netz: Welche teilen, welche nicht?
- 4️⃣ Eine eigene Website für dein Gesundheitsmarketing
- 5️⃣ Mit Fachbeiträgen die eigene Kompetenz zeigen
- 6️⃣ Fachvorträge digital oder live – ein Booster für deine Sichtbarkeit
- 7️⃣ Mehr Bekanntheit durch Suchmaschinen-Optimierung
- 8️⃣ Patientenbewertungen: Darum sind sie enorm wichtig
- 9️⃣ Neue Mitarbeiter: Wie Praxismarketing dabei helfen kann
- Online-Marketing im Gesundheitswesen: Deine ersten Schritte – plus: mein bester Rat
- Fazit
- Newsletter
- Weiterführende Links
Warum Online Marketing im Gesundheitswesen immer wichtiger wird
Was machst du, wenn du etwas wissen willst, ein Produkt suchst oder einen Dienstleister finden willst? Du schaust doch mit hoher Wahrscheinlichkeit im Internet nach, nicht wahr?
Vielleicht verwendest du Google, vielleicht schaust du auch mal bei Instagram, YouTube oder LinkedIn.
Statista hat eine Umfrage gemacht mit dem Ergebnis, dass – hochgerechnet – 72 % der Deutschen Google verwenden. Außerdem sind YouTube als Suchmaschine, Instagram oder TikTok hoch im Kurs.
Das bedeutet: Die Suche erfolgt in den meisten Fällen auf digitalem Weg. Online.
Das passiert natürlich auch bei der Suche nach Gesundheitsdienstleistungen.
Menschen nutzen das Internet oder die Sozialen Medien, um
🟢 Symptome zu recherchieren („Dr. Google“ wird befragt – was immer man davon halten mag…)
🟢 eine passende Praxis, Apotheke oder Gesundheitseinrichtung in der Nähe zu finden
🟢 Bewertungen darüber zu lesen
🟢 sich grundsätzlich einen Eindruck von einem Therapeuten, einer Apotheke, einem Gesundheitszentrum oder einer Praxis zu verschaffen (gerne auch über Instagram, YouTube oder TikTok)
🟢 die Qualität der angebotenen Dienstleistungen einschätzen zu können
Natürlich ist die altbekannte persönliche Empfehlung, die Mundpropaganda, immer noch von großer Bedeutung, aber wenn die suchende Person nicht gerade jemanden kennt, der jemand kennt, greift sie vermutlich zum Handy oder Tablet. Sie sucht dann quasi die „digitalisierte Mundpropaganda“ in Form von Online-Bewertungen. Und die sollten selbstverständlich möglichst gut sein.
Für Selbstständige in Heilberufen bedeutet dies, dass eine starke Online-Präsenz entscheidend ist, um sichtbar zu sein. Es ist enorm wichtig, online Vertrauen aufzubauen und sich von der Konkurrenz abzuheben.
Online Marketing ermöglicht es dir als Gesundheitsdienstleister, die Menschen, die du erreichen möchtest, direkt und persönlich anzusprechen.
Angenehmer Nebeneffekt dabei ist, dass du damit wertvolle Einblicke in die Bedürfnisse deiner Patienten oder Kunden gewinnen und dein Angebot entsprechend anpassen und verbessern kannst.
Branchenspezifische Herausforderungen für das Gesundheitsmarketing
Der rechtliche Rahmen: Für dein Online-Marketing ein Segen in Verkleidung
Im Rahmen des Online Marketings für Heilberufe gibt es, wie du weißt, bestimmte rechtliche Grundlagen, die beachtet werden müssen. Dazu gehören:
1. Das Heilmittelwerbegesetz (HWG)
Das HWG reguliert die Werbung für Medikamente, Medizinprodukte, Verfahren, Behandlungen und Gegenstände oder andere Mittel.
Es legt fest, was in der Werbung erlaubt ist, insbesondere im Hinblick auf Aussagen über die Wirkung von Behandlungen.
Besonders relevant ist dabei die Unterscheidung zwischen Fachkreiswerbung und Werbung, die sich an die Allgemeinheit richtet.
2. Das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG)
Es schützt vor irreführender Werbung und unlauteren Geschäftspraktiken.
Es ist wichtig, dass Werbeaussagen wahrheitsgemäß und nachweisbar sind und dass keine irreführenden Vergleiche mit anderen Anbietern gezogen werden.
3. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)
Die DSGVO stellt strenge Anforderungen an die Verarbeitung personenbezogener Daten.
Auch im Online Marketing müssen Selbstständige in Heilberufen darauf achten, wie sie mit Patientendaten umgehen, insbesondere wenn es um Kontaktformulare, Online-Beratungen oder Newsletter geht.
4. Berufsrechtliche Vorschriften
Jede Berufsgruppe im Gesundheitswesen, wie Ärzte, Zahnärzte, Apotheker, Psychotherapeuten, Physiotherapeuten, Heilpraktiker, usw. unterliegt berufsspezifischen Vorschriften, die auch für das Marketing gelten.
Diese können sich auf Werbebeschränkungen, die Darstellung von Leistungen und die Verwendung von Titeln und Qualifikationen beziehen.
5. Das Digitale-Dienste-Gesetz (DDG)
(früher Telemediengesetz (TMG))
Das DDG betrifft alle elektronischen Informations- und Kommunikationsdienste und ist besonders relevant für den Betrieb von Websites, Apps und anderen Online-Diensten. Es enthält Vorschriften zu Impressumspflichten, Datenschutz und der Haftung für Inhalte.
Puh, ganz schön viel, nicht wahr? Das sieht erst mal übel aus, oder?
Aber ist es wirklich schlecht für dich?
Von meiner Seite kommt dazu ein klares NEIN! – Warum?
Diese rechtlichen Grundlagen
🟣 sagen genau, was erlaubt ist, und was nicht. Du erhältst einen Leitfaden.
🟣 dienen dazu, ein Gleichgewicht zu schaffen, das den Schutz und die Interessen aller Beteiligten – der Patienten, der Fachkräfte und der Selbstständigen in Heilberufen – berücksichtigt und fördert.
Wer sich nicht daran hält, entlarvt sich als nicht vertrauenswürdig (und riskiert eine teure Abmahnung).
Wenn diese Vorschriften aber von dir berücksichtigt werden, fördert das vor allem dein professionelles und ethisches Auftreten. Und es fördert das Vertrauen, das man dir entgegenbringt.
Die wichtigsten Gesetze und Handlungsempfehlungen findest du ganz unten unter Weiterführende Links
Ethik im Gesundheitsmarketing: Überzeuge als Therapeut/in durch Authentizität
Ethik im Gesundheitsmarketing ist entscheidend, um als Therapeut oder Selbstständiger im Heilberuf Authentizität und Vertrauen zu vermitteln.
Das geht weit über die bloße Präsentation von Dienstleistungen hinaus.
Denn deine künftigen PatientInnen suchen nach glaubwürdigen und verlässlichen Informationen, die ihnen helfen, ihre Entscheidung zu treffen.
Es ist daher wichtig, dass du dich in deiner Online-Kommunikation und Werbung ehrlich und transparent präsentierst. Das bedeutet, dass du deine Dienstleistungen realistisch darstellst und keine falschen Versprechungen machst.
Eine solche Herangehensweise an das Marketing stärkt nicht nur das Vertrauen in deine Fachkompetenz, sondern fördert auch eine langfristige Bindung zu deinen Patienten.
Denn indem du authentisch kommunizierst und deine Fachkenntnisse auf eine verantwortungsbewusste Weise teilst, positionierst du dich als vertrauenswürdig!
Reputation: Warum Praxismarketing gut für sie ist
Eine starke Reputation ist das Rückgrat eines jeden erfolgreichen Unternehmens im Gesundheitswesen. Egal, ob es groß ist oder klein.
Gezieltes Online-Marketing kann wesentlich dazu beitragen, diese Reputation zu stärken.
Der Ruf einer Praxis bildet sich nicht mehr nur durch direkte Patientenerfahrungen, sondern zunehmend auch durch Online-Bewertungen, soziale Medien und die Präsenz auf Gesundheitsportalen in der digitalen Welt.
Falls du Kassenpatienten hast, ist es wichtig, die Privatleistungen oder IGeL – Angebote nur „häppchenweise“ und dezent online zu präsentieren, damit es sich nicht negativ auswirkt.
Mehr Privatpatienten kannst du aber durch ganz gezielte Maßnahmen anziehen, wie z.B. durch Beiträge, in denen du vielleicht eine neue Therapie erläuterst oder deine therapeutische Ansicht zu einem bestimmten Gesundheitsproblem beschreibst (später dazu mehr).
Ein durchdachtes Online-Marketing hilft dir, positive Aspekte deiner Praxis hervorzuheben, Erfolgsgeschichten zu teilen und auf Patientenfeedback einzugehen (wichtig: die Gesetze dazu beachten). Das verbessert nicht nur deine Sichtbarkeit, sondern schafft auch Vertrauen und Glaubwürdigkeit bei potenziellen Patienten.
Durch aktives Engagement im Online-Marketing kannst du also selbst mit beeinflussen, wie andere deine Praxis sehen, indem du sicherstellst, dass du kompetent auftrittst und die Leute erkennen können, wie wertvoll und hochwertig deine Dienstleistungen sind.
Online Marketing im Gesundheitswesen: 9 Maßnahmen, die für Heilberufe Sinn machen
1️⃣ Ein Unternehmensprofil bei Google
Ein Google Unternehmensprofil ist sinnvoll für jeden Selbstständigen im Gesundheitswesen, um online sichtbar und auffindbar zu sein.
Dieses kostenlose Tool ermöglicht es dir, wichtige Informationen über deine Praxis oder Apotheke direkt in den Google-Suchergebnissen und auf Google Maps zu präsentieren, so z.B. Standort, Öffnungszeiten, Kontaktinformationen und angebotene Dienstleistungen.
Darüber hinaus bietet es die Möglichkeit, Fotos hinzuzufügen, die die Praxisräume und das Team zeigen, was potenziellen Patienten einen ersten positiven Eindruck vermittelt.
Bewertungen und Rezensionen, die über dein Google Unternehmensprofil abgegeben werden, spielen eine entscheidende Rolle beim Aufbau und der Pflege deines Online-Rufs. Sie bieten wertvolles Feedback und erhöhen das Vertrauen neuer Patienten in deine Dienstleistungen.
Die regelmäßige Aktualisierung deines Profils und die Interaktion mit Bewertungen zeigen, dass du Wert auf Rückmeldungen deiner Patienten legst und stets den bestmöglichen Service bieten möchtest.
Auch Profile auf Gesundheitsportalen bieten Möglichkeiten für Bewertung und Austausch. Falls du magst, kannst du solche Portale zusätzlich nutzen.
Auf das Google Unternehmensprofil solltest du jedoch auf keinen Fall verzichten.
Falls du rein Online tätig bist, ist das Google Unternehmensprofil weniger wichtig.
2️⃣ Die richtigen Social Media Kanäle
Die Auswahl der richtigen Social Media Kanäle ist entscheidend, um deine Zielgruppe im Gesundheitsbereich effektiv zu erreichen und zu engagieren.
Nicht jede Plattform eignet sich gleichermaßen für jede Praxis oder Einrichtung, daher ist es wichtig, die Kanäle zu identifizieren, auf denen sich deine potenziellen Patienten oder Kunden am meisten aufhalten und mit denen du deine Ziele am besten erreichen kannst.
Sinnvolle Kanäle für Gesundheitsthemen sind:
Instagram, die wichtigste Social Media Plattform, bietet hervorragende Möglichkeiten, um visuelle Inhalte wie Fotos und Videos, informative Kurz-Beiträge, Impressionen und Patientenbewertungen zu teilen. Und es eignet sich mittelfristig wunderbar zur Gewinnung von Mitarbeiter/innen (siehe auch Punkt 9).
LinkedIn kann besonders wertvoll sein, um professionelle Verbindungen zu knüpfen und dich als Fachexpertin oder -experten in deinem Bereich zu positionieren. Dort sind auch längere Beiträge von Vorteil.
TikTok
Die Plattform TikTok, auf der mittlerweile alle Altersgruppen vertreten sind, die nicht nur nach Unterhaltung, sondern auch nach informativen, sachlichen Inhalten suchen, können kompetente Videobeiträge (mit Längen bis zu 10 Minuten) eine hervorragende Wirkung erzielen.
Auf TikTok zeigen sich mittlerweile Rechtsanwälte, Steuerberater, Ärzte, Zahnärzte oder Physiotherapeuten Es geht dort schon lange nicht mehr nur um Tanzvideos oder Comedy. Laut einer Statistik von Anfang 2024 (Quelle: doofinder.com, Demografische Einblicke in die TikTok Nutzerschaft) sind schon über 57% der Nutzer auf TikTok über 25 Jahre alt, etwa 8% sind sogar 55+!
Die regelmäßige Pflege deiner Social Media Präsenz mit relevanten und ansprechenden Inhalten kann
🔷 deine Bekanntheit steigern
🔷 deine Kompetenz zeigen
🔷 die Patientenbindung fördern
🔷 Vertrauen aufbauen.
3️⃣ Deine Inhalte im Netz: Welche teilen, welche nicht?
Hochwertiger Content ist das Herzstück eines erfolgreichen Online Marketings im Gesundheitswesen. Die Inhalte, die du teilst, sollten
informativ, relevant und wertvoll
für deine Zielgruppe sein.
Beispiele für sinnvollen Content sind:
🔵 Beiträge oder Videos, die Einblicke in deine Praxis / Apotheke / Räumlichkeiten geben
🔵 Kurze Videos, die Erkrankungen, Behandlungsmethoden, Vorgehensweisen erläutern oder die bestehende Vorurteile ausräumen können
🔵 Infografiken, die komplexe medizinische Informationen verständlich darstellen
🔵 Blogbeiträge, die häufige Patientenfragen beantworten, die über deine Methoden oder die über neue Therapiemöglichkeiten berichten
Es ist jedoch wichtig, dabei ethische Grenzen und Datenschutzbestimmungen zu beachten.
Vermeide also unbestätigte medizinische Behauptungen oder Inhalte, die als sensibel oder kontrovers angesehen werden könnten.
Außerdem solltest du auch hier darauf achten, keine persönlichen Patientendaten zu teilen und keine spezifischen medizinischen Ratschläge zu geben, um die professionellen Grenzen und die Vertraulichkeit zu wahren.
Indem du dich auf aufklärende und unterstützende Inhalte konzentrierst, kannst du deine Kompetenz in deinem Bereich unter Beweis stellen und Vertrauen aufbauen.
4️⃣ Eine eigene Website für dein Gesundheitsmarketing
Deine Website ist oft der erste Kontaktpunkt zwischen deiner Gesundheitseinrichtung und den potenziellen Patienten.
Deshalb hier eine kleine Checkliste. Die Website sollte
🔵 visuell ansprechend sein
🔵 benutzerfreundlich in der Handhabung sein
🔵 gut strukturiert und klar sein, damit man sich sofort zurechtfindet
🔵 einen umfassenden Überblick über deine Dienstleistungen und Qualifikationen bieten
🔵 das (Praxis)Team zeigen
🔵 die Räumlichkeiten zeigen
🔵 informativ sein
Das alles hilft, Vertrauen und Glaubwürdigkeit aufzubauen.
Die Möglichkeit, darüber direkt einen Termin zu buchen oder Kontakt aufzunehmen, ist ein Plus und entlastet dich oder dein Team.
Sogenanntes „Responsive Design“ ist unerlässlich, damit deine Website auf allen Geräten, insbesondere Smartphones, optimal dargestellt wird.
Je nachdem, was du anbietest, sind auf deiner Website die AGB sehr wichtig. Ganz besonders wichtig sind sie, falls du auch online tätig bist.
Ein Blog oder News-Bereich, in dem regelmäßig neue und relevante Inhalte veröffentlicht werden, verbessert nicht nur die SEO deiner Website (siehe auch Punkt 7), sondern
🔷 bietet Mehrwert für Besucher,
🔷 positioniert dich als Expertin oder Experten in deinem Fachgebiet und
🔷 kann Privatpatienten anziehen.
Falls du erfahren möchtest, ob deine Website aus Marketing-Sicht überzeugt, buche den Website-Check und wir besprechen alles ganz genau.
5️⃣ Mit Fachbeiträgen die eigene Kompetenz zeigen
Fachbeiträge in renommierten Zeitschriften, Online-Portalen oder Fachblogs sind eine exzellente Möglichkeit, deine Expertise in deinem Fachbereich zu demonstrieren.
Sie stärken deine Glaubwürdigkeit und Sichtbarkeit in der Branche und bieten eine Plattform, um komplexe medizinische Themen verständlich zu erläutern und dein Wissen zu teilen.
Fachbeiträge können auch auf deiner Website (als Blogpost) und in sozialen Netzwerken (z.B. bei LinkedIn) geteilt werden, um eine größere Reichweite zu erzielen.
Wenn du dabei hin und wieder einen speziellen Fokus auf Themen legst, die für Privatpatienten und Selbstzahler besonders relevant sind, wie Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) oder ganz spezielle Dienstleistungen oder Behandlungen, die zur Verbesserung der Lebensqualität oder zur Vorbeugung von Krankheiten beitragen können, kannst du Menschen ansprechen, die bereit sind, für hochwertige Angebote zu zahlen, die außerhalb des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenkassen liegen.
Das können z.B. innovative Behandlungsmethoden, neue und ganzheitliche Konzepte, präventive Gesundheitsmaßnahmen oder ästhetische Verfahren sein.
Durch die Darstellung realer Fallbeispiele oder Patientenzeugnisse kannst du die Wirksamkeit und den Nutzen deiner Angebote unterstreichen. Jedoch ist hierbei Vorsicht geboten, damit Heilerfolge nicht verallgemeinert werden. Ansonsten können sie eine irreführende Wirkung haben!
Nach Möglichkeit solltest du in deinen Beiträgen (v.a. auf der Website) auch auf die Kosten und den Abrechnungsprozess für solche Leistungen eingehen. Wenn du klar kommunizierst, was die Investition in die Gesundheit kostet, kann das bei potenziellen Patienten Vertrauen schaffen und die Entscheidung für dein Angebot erleichtern.
6️⃣ Fachvorträge digital oder live – ein Booster für deine Sichtbarkeit
Fachvorträge, sei es auf Konferenzen, in Webinaren oder bei lokalen Veranstaltungen, sind ein effektives Mittel, um deine Sichtbarkeit zu erhöhen und deine Fachkompetenz unter Beweis zu stellen.
Sie bieten die Gelegenheit, direkt mit den Menschen in Kontakt zu treten, die sich für dich und deine Leistungen interessieren und ihre Fragen zu beantworten.
Digitale Vorträge haben den Vorteil, dass sie einem breiteren Publikum zugänglich gemacht und aufgezeichnet werden können. Später können sie Online zum Kauf angeboten werden.
Live-Vorträge bieten hingegen die Möglichkeit, persönliche Beziehungen zu knüpfen und herauszufinden, was die Menschen sich wünschen.
Falls du dafür in Werbung investieren möchtest, so sind für solche Veranstaltungen z.B. Meta-Ads gut geeignet, die bei Instagram und Facebook angezeigt werden können. Sie sind derzeit noch erschwinglich.
7️⃣ Mehr Bekanntheit durch Suchmaschinen-Optimierung
Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist unerlässlich, um die Online-Sichtbarkeit deiner Praxis zu erhöhen. Durch die Optimierung deiner Website und Inhalte für relevante Suchbegriffe kannst du höhere Positionen in den Suchergebnissen erzielen, was zu mehr Website-Besuchern und potenziellen Patienten führt.
Lokales SEO (in dem es um deinen Standort geht) einschließlich der Optimierung deines Google Unternehmensprofils, ist besonders wichtig, um von Patienten in deiner Umgebung gefunden zu werden.
Regelmäßige Analysen und Anpassungen deiner SEO-Strategie helfen dir, langfristig sichtbar zu bleiben.
8️⃣ Patientenbewertungen: Darum sind sie enorm wichtig
Das Thema wurde weiter oben schon mehrmals erwähnt, aber es verdient definitiv einen eigenen Punkt.
Patientenbewertungen haben nämlich einen ganz bedeutenden Einfluss darauf, ob sich neue Patienten für dich entscheiden oder nicht.
Positive Bewertungen können das Vertrauen in deine Praxis stärken, während negative Bewertungen die Chance zu wertvollem Feedback bieten und die Möglichkeit zur Verbesserung geben.
Es ist wichtig, dass du aktiv um Bewertungen bittest und professionell auf alle Bewertungen reagierst, um zu zeigen, dass du die Meinung deiner Patienten schätzt und ernst nimmst.
9️⃣ Neue Mitarbeiter: Wie Praxismarketing dabei helfen kann
In der heutigen Zeit ist es wichtiger denn je, nicht nur Patienten, sondern auch fähige und motivierte Fachkräfte für dein Gesundheitsunternehmen zu gewinnen.
Dein Online-Marketing spielt dabei eine entscheidende Rolle, denn du kannst damit nicht nur deine Dienstleistungen bewerben, sondern auch deine Gesundheitseinrichtung als attraktiven Arbeitsplatz präsentieren. Vielleicht hast du in dem Zusammenhang den Begriff Employer Branding schon mal gehört.
Ein starkes Employer Branding kann dir helfen, dich als bevorzugten Arbeitgeber in deinem Bereich zu positionieren und die besten Talente anzuziehen.
Schlüsselelement hierbei ist die Darstellung deiner Unternehmenskultur und –werte: sowohl auf deiner Website als auch in den Sozialen Medien.
Zeige potenziellen Mitarbeitern außerdem, was deine Praxis, Apotheke oder dein Gesundheitszentrum einzigartig macht und warum sie ein Teil deines Teams werden sollten.
Dies kann durch Einblicke in den Arbeitsalltag, Mitarbeiterinterviews, die Vorstellung von Team und von Teamaktivitäten, Schulungen und Fortbildungsmöglichkeiten erfolgen. Solche Einblicke schaffen eine Verbindung und können talentierte Fachkräfte anziehen, die gut zu dir und deinen Mitarbeiter/innen passen.
Einen ausführlicheren Blogpost zum Thema „Fachkräfte im Gesundheitswesen finden“ findest du HIER.
Online-Marketing im Gesundheitswesen: Deine ersten Schritte – plus: mein bester Rat
Der Einstieg ins Online-Marketing kann für Selbstständige in Heilberufen überwältigend sein, angesichts der Vielzahl an Möglichkeiten und Strategien.
Mein bester Rat: Versuche nicht, alles auf einmal anzugehen.
Es ist effektiver – und gleichzeitig viel angenehmer – sich zunächst auf ein oder zwei Themen zu konzentrieren und diese konsequent umzusetzen, bevor weitere Schritte in Angriff genommen werden.
Wie am besten anfangen?
Beginne beispielsweise mit dem Google Unternehmensprofil und danach mit der Optimierung deiner Website, um sicherzustellen, dass sie benutzerfreundlich ist und die wesentlichen Informationen über deine Praxis leicht zugänglich sind (siehe oben, Punkt 4: Website-Checkliste ).
Parallel dazu könntest du einen Social Media Kanal wählen, der zu deinen künftigen PatientInnen passt, und damit starten, regelmäßig Inhalte zu teilen, die für sie von Interesse sind.
Durch die Fokussierung auf ein oder zwei Bereiche kannst du schneller Erfolge sehen und lernen, was für deine Gesundheitseinrichtung und die Menschen, die du ansprechen möchtest, am besten funktioniert. Diese Erfahrungen helfen dir, deine Strategie zu verfeinern und nach und nach weitere Marketingmaßnahmen zu integrieren.
Denke daran:
Geduld und Ausdauer im Online-Marketing sind entscheidend für den langfristigen Erfolg.
Und du selbst zu sein. Authentisch zu sein.
Du musst dafür aber nicht täglich stundenlang online sein!
Fazit
Dein Online-Marketing im Gesundheitswesen kann sehr vielfältig und facettenreich sein. Es ermöglicht dir, dich von der Konkurrenz abzuheben und eine direkte, persönliche Verbindung zu den Menschen herzustellen, denen du helfen kannst und willst.
Gleichzeitig ist es entscheidend, sich innerhalb des rechtlichen Rahmens zu bewegen und ethische Standards zu wahren, um langfristige und vertrauensvolle Patientenbeziehungen aufzubauen.
Für den erfolgreichen Einstieg ins Online-Marketing ist es ratsam, sich zunächst auf wenige, gut ausgewählte Maßnahmen zu konzentrieren, diese konsequent umzusetzen und sich dabei authentisch zu zeigen.
Online-Marketing im Gesundheitswesen ist nötig, um Vertrauen zu den Menschen aufzubauen, mit denen du arbeiten willst.
Newsletter
Falls du mehr zum Thema Online-Marketing erfahren möchtest, abonniere den Newsletter. Du wirst übrigens nicht überschwemmt werden mit E-Mails. Ich freue mich, wenn du mehr von mir lesen willst.
Du erfährst darüber auch, wann Veranstaltungen zum Thema Online Marketing stattfinden.
Weiterführende Links
🟣 Ärzte und Social Media:
▪️ 2023-01-19_Handreichung_Aerzte_in_sozialen_Medien.pdf (bundesaerztekammer.de)
▪️ www.praktischarzt.de/magazin/soziale-medien-tipps/
🟣 Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)
Verordnung – 2016/679 – EN – Datenschutz Grundverordnung – EUR-Lex (europa.eu)
🟣 Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in aufbereiteter Version:
🟣 Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG):
www.gesetze-im-internet.de/uwg_2004/
🟣 Heilmittelwerbegesetz: www.gesetze-im-internet.de/heilmwerbg/BJNR006049965.html
🟣 Digitale-Dienste-Gesetz: DDG – Digitale-Dienste-Gesetz * (gesetze-im-internet.de)